Die Geschichte des Palais Livingston

Gebaut wurde das neobarocke Gebäude 1880 im Auftrag von M. L. Livingston, einem aus Amerika zurückgekehrten reichen Kaufmann. Livingston, der als Löwenstein in Walsdorf bei Idstein geboren worden war, hatte sein Glück zu Zeiten des Goldrauschs im fernen Kalifornien mit dem Verkauf von Goldgräberutensilien gemacht. Das dreiflügelige Bauwerk in der Ulmenstraße diente dem Kaufmann als Pferdestall und Remise, also als Wirtschaftsgebäude für Kutschen und Geräte, die über einen Aufzug in den ersten Stock befördert wurden.

Kurz nach Fertigstellung des Pferdestalls starb Livingston. Danach wurde das Gebäude an die Familie Rothschild verkauft, weshalb es auch heute noch irrtümlich Rothschild’scher Pferdestall genannt wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das von Bomben verschonte Gebäude einem Kabarett als Spielort, danach war es das Lager für die Fotowerke KG, und zeitweise diente es der Bettina-Schule als Ausweichquartier.

In den sechziger Jahren sollte das Westend in ein Büro- und Bankenviertel umgewandelt werden. Zahlreiche Altbauten – wie auch das Palais Livingston – waren für den Abriss vorgesehen und sollten modernen Bürogebäuden weichen. Der heftige und langandauernde Protest der Bürger sorgte schließlich für die Teilrettung des Viertels und eine Veränderung der Stadtplanung.

1978 kaufte die Stadt das Gebäude und sanierte es, um es als Bürgertreff einzurichten. 2011 zogen der Frankfurter Presseclub und das Restaurant „Herr Franz“ ein, nachdem das Gebäude abermals saniert und in einen modernen Tagungs- und Konferenzort für Unternehmen und Vereine umgewandelt worden war.

Das Palais Livingston im Herzen des Frankfurter Westends ist heute ein Ort des Treffens, des Vernetzens, der Diskussion und von Veranstaltungen jeglicher Art.

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